Austausch eines Parks gegen Luxuswohnungen am Ruhrufer
Nachzulesen bei Claudia Feldhaus:
Dokumentation Ostruhranlagen, Mülheim an der Ruhr
Anläßlich einer geplanten Überbauung der Ruhrstraße in Mülheim bis in die Ostruhranlagen hinein war eine Bestandserfassung und Dokumentation zur Existenz dieser Parkanlage erforderlich geworden.
Die Ostruhranlagen in Mülheim an der Ruhr sind nach den Plänen des Mülheimer Gartendirektor Keßler im Jahre 1914 entstanden. Trotz mehrfacher kleiner Umgestaltungen waren die Grundstrukturen der Parkanlage und der Planungsgedanke von 1914 im wesentlichen erhalten geblieben. Die Gestaltung dieser langen schmalen dreieckigen Fläche zielte auf geometrische Raumbildung und −gliederung, die trotz Störungen nahe des Stadtbads noch klar ablesbar waren. Dazu gehören das Oval des Rosengartens, der Blumengarten mit den Wegen sowie die Mauer am Ruhrufer mit der Promenade und dem noch sichtbaren Treidel- bzw. Leinpfad. Die Ostruhranlagen gehören neben Köln zu den wenigen gut erhaltenen architektonisch gestalteten Anlagen im öffentlichen Raum.
Seit 2007 sind die Anlagen denkmalgeschützt.
Der Baumbestand wies einige Bäume als Naturdenkmale auf, die die Anlage zum Zeitpunkt der Untersuchung als eine Besonderheit in Mülheim auswiesen. Diese Bäume stammen aus der Anfangszeit der Parkgestaltung und machten die Anlage auch in botanischer Hinsicht besonders wertvoll. Auch etliche Gehölze dieser Parkanlage sind aufgrund ihres Alters von besonderem Wert und prägten den Park sehr nachhaltig. Ein Teil dieser Bäume stammt demnach aus dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts. Durch das Alter der Bäume hat das Gelände somit auch einen hohen ökologischen Wert aufzuweisen.
Weitere Fotodokumentation
Der Mülheimer Fotograf Joachim Poths hat die Ost-Ruhranlage vor der Zerstörung dokmentiert - hier ist der Link: